Ernährung - das was wir essen - sollte unserem Körper die, für das Leben notwendigen Substanzen zuführen, dann ist sie gesund.

Verdauungstrakt
Nährstoff-Aufspaltung
Nährstoff-Aufnahme

Gut leben durch eine individuell angemessene Ernährung und optimale Nährstoffverwertung

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Verdauungstrakt und Ernährung
erhalten unser Leben

Die Verdauungsorgane sind unsere Substanz-Umwandler

Die Verdauung sorgt also für die Vorbereitung und Zerkleinerung der groben Nahrung vom (beispielsweise) ganzen Gemüsestück, hin zu den Kleinbauteilen der einzelnen Nährstoffe - Schritt für Schritt werden sie zunächst aus den unverdaulichen Fasersubstanzen herausgelöst und im weiteren Verlauf bis in die kleinsten Substanzbausteine aufgetrennt. Hierfür werden im Verlauf der unterschiedlichen Etappen des gesamten Ablaufs insgesamt bis zu 8 Liter Verdauungssekret gebildet. Auf diese Weise gelingt es dem Körper alles Enthaltene zu nutzen. Voraussetzung dafür ist, dass alle beteiligten Verdauungsorgane richtig funktionieren. Hier eine stufenweise Übersicht:

Mund

Der Mund als erste Etappe der Verdauung ist für die Zerkleinerung in "schlundgerechte" Portionen des Aufgenommenen zuständig. Erwähnenswert ist, dass hier sogar drei wesentliche Gerüstbaustoffe der Nahrungsteile aufgelockert werden sollen: Zellulose (Pflanzen), Bindegewebsfasern (tierisch) und Chitin (Insekten und Pilze). Dafür wird von den Speicheldrüsen Alpha-Amylase (Ptyalin) bereitgestellt. Dieses spaltet den, in allen drei Substanzen enthaltenen Zuckeranteil (Polysaccharid), in kurzkettigere Zucker (Oligosaccharid) auf. Insgesamt bis zu 1,5 l Speichel fließen von hier aus in den Verdauungsgang hinein.

So werden die Grobfasern zumindest mürbe und im nächsten Abschnitt (dem Magen) sind die Eiweißsubstanzen schon etwas leichter zugänglich. Gleichzeitig erfolgt im Mund (in Kooperation mit der Nasenschleimhaut) die geschmackliche Kontrolle des Gegessenen. Erscheint es geschmacklich unerwünscht oder verdorben, dann kann es problemlos ausgespuckt, erscheint es erwünscht und wohlschmeckend, sogar mit "Genuß" verspeist werden.

Magen

Der Magen ist der zweite "Raum", den die Nahrung auf ihrer Reise durch den Körper passiert. Während im Mund der Säuregrad des Speichels im alkalischen Bereich lag (6,2 bis 7,6), kippt der pH-Wert im Magen jetzt in den extrem sauren Bereich um pH 2. Das ist auch notwendig, da sonst das Magenenzym Pepsin nicht wirken kann.

Zwölffingerdarm

Im Zwölffingerdarm sollten die gegessenen Speisen inzwischen zumindest in grober Breiform vorliegen. Dadurch wird es ab hier möglich die kleinsten Wertstoffe (alles, was von "Wert" für den Organismus ist) für den Übergang ins Blut vorzubereiten. Dieser Vorgang benötigt noch eine Menge an Aufmerksamkeit und Arbeit durch den Körper. Deshalb werden weitere Verdauungsenzyme zugegeben. Ihretwegen muss der pH-Wert wieder angehoben werden. Dazu produzieren die Glandulae duodenales (Brunnersche Drüsen) in der Dünndarm-Wand einen stark alkalischen Schleim, der einerseits die lokale Oberfläche gegen den extrem sauren Magenbrei schützt und eben diesen in einen Bereich zwischen etwa 3,5 und 9 abpuffert (reines Wasser hat den neutralen Wert 7,0).

Erst ab jetzt kann die tatsächliche Aufnahme des Gegessenen in den Körper stattfinden. Substanzen, welche durch Kauen und enzymatische Aufspaltung nicht in absorbierbare Kleinstmoleküle aufgeschlüsselt werden können, verlassen den Körper am Ende wieder. Damit das nicht geschieht, wartet der Verdauungstrakt mit einer ganzen Reihe von Mechanismen auf. Sie werden nicht nur von den großen Drüsen Leber und Pankreas (Bauchspeicheldrüse) bereitgestellt, auch die Dünndarmwand erzeugt zusätzliche Enzyme und - nicht zu vergessen! - die Darmbakterien leisten ihren Beitrag zum Gelingen der Aktion.

Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse liefert Enzyme für alle Arten von verdaubaren Nahrungssubstanzen und gibt zusätzlich 1,5 Liter stark alkalische Flüssigkeit in den Zwölffingerdarm:

  • zur Kohlenhydratspaltung Alpha-Amylase und Glukosidasen
  • zur Fettspaltung Lipase, Phospholipasen, Cholesterinesterase
  • zur Protein- und Nukleinsäurespaltung u.a. Trypsin, Elastase, Kollagenase, Carboxypeptidase, Nukleasen

Leber und Galle

Die Leber ist ein sehr vielseitig tätiges Organ, weshalb wir uns für die Betrachtung der Nahrungsverdauung auf ihre Funktion der Galle-Produktion und deren Zugabe zum Nahrungsbrei über die Gallenblase fokussieren. Zu diesem Zweck produziert die Leber Cholat und Chenodesoxycholat - die sogenannten Gallensaze. Sie werden zusammen mit etwa 700 ml alkalischer (ca. pH 8) Gallenflüssigkeit täglich zur Fettverdauung in den Zwölffingerdarm abgegeben und später wieder über die Darmschleimhaut resorbiert. Diese Wiederaufnahme geschieht zusammen mit den verdauten Fettsäuren oder direkt, sofern weniger Fett als verdaubar aufgenommen wurde.

Die Leber arbeitet dabei sehr rationell. Nur zwei bis vier Gramm Cholat und Chenodesoxycholat sind notwendig, um die vom Gallensaft bewirkte Fettverdauung zuwege zu bringen. Sie zirkulieren 5-10 mal in den Darm hinein und wieder zurück. 20 - 30 g Nahrungsfett kann so verarbeitet werden und nur ein ganz geringer Teil (0,3 bis 0,6 g ) wird über den Stuhl ausgeschieden.

Dünndarm

Der Dünndarm unterscheidet sich vom Zwölffingerdarm in mehrfacher Weise. Im unmittelbar folgenden Abschnitt beginnt die Oberfläche sich zu verändern. Und im Gegensatz zum nachfolgenden Dickdarm (der mehr mit Wasserresorption ins Blut beschäftigt ist), sind hier auf gesamter Länge auch Enzymdrüsen angesiedelt. Sie sollen für die weitere Aufspaltung von beispielsweise Fructose und Lactose sorgen. Ziel der gesamten Verdauung ist hier, dass die in Kleinstmoleküle aufgeschlüsselten Nährstoffe über Enterozyten an das Blut übergeben und zur Leber transportiert werden können.

Laktose-Verdauung im Dünndarm

Laktose muss im Dünndarm durch Laktase in Glucose und Galactose gespalten werden - also vom Mehrfachzucker in die Einzelzucker überführt. Interessant ist, dass diese Fähigkeit sich in den letzten 3000 Jahren in Europa von 10% auf 90% der Bevölkerung ausgeweitet hat. Die Fähigkeit Laktose zu Verdauen ist also eine Folge kultureller Anpassung an widrige Lebensbedingungen. Sie bot mit dem Aufkommen der Viehhaltung bessere Nahrungsversorgung in den Wintermonaten. Diese Eigenschaft ist heute daher vor allem bei Nachfahren von, mit Winterkälte konfrontierten, Bevölkerungsgruppen zu finden.

Fehlt einer Person die Laktaseproduktion, dann muss diese Arbeit von Darmbakterien übernommen werden. Kurzfristige Blähungen und andere Darmbeschwerden sind die Folge.

Fructose-Verdauung im Dünndarm

Fructose ist bereits ein Einfachzucker und kann direkt über Enterozyten ins Blut gelangen. Dies geschieht über Proteine an der Darmseitigen Zelloberfläche. Die Geschwindigkeit der Fructos-Absorption wird dabei von anderen Substanzen beeinflusst. Eine Malabsorption (weil begünstigende Substanzen fehlen) erzeugt, durch die notwendigerweise bakterielle Vergärung, wieder verschiedene Unannehmlichkeiten.

Dickdarm

Die gegessenen Speisen sind inzwischen zu Breiform zerkleinert, ihre verdaulichen Inhaltsstoffe in Kleinstmoleküle aufgespalten und absorbiert. Im Dickdarm wird der Verdauungsbrei nun eingedickt. Dies erfolgt über Aufnahme von Natrium, Kalium und Chlorid ins Blut (wodurch Wasser mitgezogen wird).

Die unverdaulichen Nahrungsbestandteile bilden eine wesentliche Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Bakterien - der Darmflora. Sie wiederum produziert zahlreiche (je nach Bakterienart spezifische) Substanzen. Unter diesen Stoffen finden sich zahlreiche gesundheitsförderliche, aber auch belastende oder gar giftige Verbindungen.

Unser Verdauungstrakt ist "ein komplexes Ding". Störungen und Beschwerden auf Einzelaspekte zurückführen zu wollen, wird dieser Komplexität nicht gerecht. Erst über eine systemische Denkweise (= Berücksichtigung möglichst aller beteiligten Elemente) können wir ihn verstehen und letztlich wieder heil werden lassen.

Schleimhaut des Darmkanals

Vom Mund bis zum Darmausgang ist der gesamte Verdauungstrakt von einer Schleimhaut ausgekleidet. die Eigenschaften dieser Oberfläche variieren je nach Anforderung in den verschiedenen Bereichen. So ist Sie in Mund, Magen, Zwölffingerdarm, Dünndarm, Dickdarm, Mastdarm und Rectum von unterschiedlicher Erscheinung. In von einer Oberflächenflora besiedelten Bereichen, bildet sie deren wesentliche Lebensgrundlage.

Stütz- und Muskelgewebe des Darms

Neben dem grundlegenden Aufbau aus Bindegewebsfasern besitzt der Darm auf seiner ganzen Länge auch glattfaserige Muskeln die vom vegetativen Nervensystem bewegt werden. Somit wird unser "Bauchgefühl" sowohl vom Darminhalt und den anderen Verdauungsorganen (Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse), als auch vom psychisch-emotionalen Zustand der Person selbst beeinflusst. Diese Vernetzung ist relevant für die Behandlung sämtlicher Beschwerden des Bauchraums.

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